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Plattform Brustkrebs (Roche Austria) 07.03.2023

Was bedeutet HER2-positiver Brustkrebs?

Auf gesunden Brustzellen befinden sich in geringen Mengen bestimmte Eiweißmoleküle, sogenannte HER2-Reptoren, die normalerweise das Wachstum des Brustgewebes unterstützen. Wenn Brustkrebszellen ebenfalls diese HER2-Rezeptoren aufweisen, spricht man von einem HER2-positiven (HER2+) Brustkrebs. Durch die HER2-Rezeptoren auf den Brustkrebszellen wird das Wachstum der Krebszellen angekurbelt und es kommt zur Tumorbildung. Etwa ein Viertel der Brusttumore sind HER2-positiv.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Behandlungsmöglichkeiten für HER2-positiven Brustkrebs deutlich verbessert. Davor galt diese Form des Brustkrebs als kaum therapierbar mit schlechter Prognose.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei HER2-positivem Brustkrebs?

HER2-positiver Brustkrebs kann mittels einer sogenannten zielgerichteten Therapie behandelt werden. Dabei werden großteils nur die Zellen gezielt angegriffen, die HER2-Strukturen aufweisen.

Der Wirkstoff Trastuzumab gilt als erster Vertreter dieser neuen Therapieform. Bestimmte Eiweißstrukturen, sogenannte Antikörper, blockieren dabei zielgerichtet HER2-Rezeptoren auf der Krebszelle. Somit wird das Krebswachstum gestoppt, der Tumor wird kleiner oder verschwindet ganz. Außerdem können die Tumorzellen vom körpereigenen Immunsystem besser erkannt und zerstört werden. Seit der Einführung von Trastuzumab als … im Jahr 1998 sind weitere zielgerichtete Antikörper zugelassen worden. Durch die Kombination von Trastuzumab mit einem weiteren HER2-Antikörper (Pertuzumab,) konnte eine noch bessere Hemmung des Krebswachstums erreicht und das Fortschreiten der  Erkrankung verlangsamt werden. Ursprünglich wurde die HER2-Antikörpertherapie als Infusion verabreicht mittlerweile ist auch die Gabe mittels Injektion (=Spritze) möglich.

Eine HER2-gerichtete Antikörpertherapie kann entweder alleine verabreicht werden, in Kombination mit einer Chemotherapie, vor oder nach einer Operation, oder in Kombination mit einer Strahlentherapie. 

Auch die Kopplung eines Chemotherapeutikums an HER2-Antikörper ist möglich. So wird die Chemotherapie gezielt in die Zelle gebracht, um das Krebswachstum zu verhindern. Eine weitere zielgerichtete Therapie ist mittels Tyrosinkinase-Hemmer möglich, auch in Kombination mit einem HER2-Antikörper.