

Onkologische Rehabilitation (OR) - Warum und wie?
Die Fortschritte in der Behandlung von Menschen mit onkologischen und hämatologischen Erkrankungen sind groß. Krankheiten werden früher erkannt, zielgerichteter behandelt und auch die Nebenwirkungen, z.B. der Chemotherapie, werden mittlerweile besser therapiert. Dadurch wird die Anzahl der Menschen größer, die nach oder mit einer Krebserkrankung leben, und das für viele Jahre. Daraus ergibt sich, dass von Betroffenen beschriebene Probleme im Alltag immer präsenter für Ärzt:innen werden, die die nachsorgende Betreuung durchführen und Folgen von Erkrankung und/oder Therapie behandeln.
Viele Probleme und/oder Symptome werden während der Behandlung (z.B. Operation, Strahlen-, Chemotherapie) selbst oft hinten angestellt und dadurch erst bemerkt, wenn die eigentliche Behandlung überstanden ist. Daraus ergibt sich die Frage: Wem geht es nach dem Abschluss der Therapie wirklich gut? Es ist ein Spezifikum einer onkologischen Situation im Frühstadium (meist diagnostiziert z.B. durch ein Screening), dass ein/e anfangs gesunde/r Patient:in sich erst durch die Therapie krank fühlt, manchmal sogar erst durch die Antihormontherapie, nachdem alles andere gut vertragen wurde. Auch wenn man nach Abschluss aller Therapien tumorfrei ist, sagen wenige: „Ich bin gesund!“ Der große Teil der Betroffenen erwidert: „Mir geht es nicht gut nach der Operation, der Bestrahlung, der Chemotherapie!“.
Nun haben wir gelernt, dass gegen die Beschwerden nach der Behandlung (z.B. Erschöpfung, Fatigue, Gelenksschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Gefühlsstörungen) viel gemacht werden kann.
Bewegung und Gymnastik können diese Nebenwirkungen reduzieren. Diese Effekte gehen jedoch noch weiter: Es gibt Erfahrungen, v.a. bei den häufigen Tumorarten (wie Brust-, Darm- und Prostatakrebs) wo beobachtet werden konnte, dass bei Menschen, die nach einer Krebserkrankung regelmäßig körperlich aktiv sind, die Erkrankung seltener wieder auftritt, aber auch, dass man länger und mit weniger körperlichen und physischen Symptomen lebt.
So bewirkt eine körperliche Verbesserung oder eine Reduktion körperlicher Symptome auch eine psychische Verbesserung und stellt einen ganzheitlichen Therapieansatz dar. Somit können und wollen wir nicht „nur“ die körperlichen Symptome behandeln, denn der eine Bereich hat Auswirkungen auf den anderen und umgekehrt.
Die Therapien während einer stationären onkologischen Rehabilitation besteht dementsprechend aus drei Säulen:

Mehr Informationen zu den drei Säulen und was eine stationäre Behandlung über drei Wochen bewirken kann, wird im zweiten Teil dieses Blogs näher erläutert.